Der Wald war schon immer Projektionsfläche, zuletzt und am verhängnisvollsten als Symbol ewiger deutscher Identität im Nationalsozialismus. Meine Arbeit stellt sich dieser Geschichte durch materialbasierte Dekonstruktion. Auf Metallplatten mit Wachsbeschichtung erscheinen Waldbilder aus Ewiger Wald und Fritz Langs Nibelungen, die jedoch einem gezielten Schmelzprozess unterworfen werden.
Hitze entfesselt eine irreversible Transformation, die die ikonischen Kompositionen zersetzt und da-unterliegende Gegen-Narrative freilegt: Fragmente, Diagramme, Schattenbilder, die unter der Oberfläche warteten. Dieser bewusst nicht zyklische Prozess bildet einen künstlerischen Gegenentwurf zur NS-Ideologie des Ewigen und Unveränderlichen. Nichts ist ewig, kein Symbol unantastbar. Der Wald als Projektionsfläche wird so zum Ort der Dekonstruktion, wo die vermeintlich ewigen Bilder ihrer Macht entkleidet und dem kritischen Blick ausgeliefert werden.
Es geht nicht um Zerstörung, sondern um die Befreiung des Waldes aus seiner ideologischen Vereinnahmung, hin zu einem Raum, der seine Geschichte trägt, ohne von ihr beherrscht zu werden.
Die Materialität von Wachs und Metall wird zum Medium einer Auseinandersetzung, die die Unumkehrbarkeit historischer Prozesse betont und den Wald als lebendigen Archivkörper begreifbar macht.























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