Selektiert I-IV
Die Arbeit besteht aus zwei Holzgestellen, auf deren Vorher- und Rückseiten jeweils eine Plexiglasplatte geschraubt sind ist. Die beiden Objekte standen im Refektorium des Klosters Haydau, dem ehemaligen Speiseraum der Nonnen, in dem viele Restaurierungsspuren zu erkennen sind.
Die Plexiglasplatten sind beidseitig bemalt: Auf der Innenseite mit schwarzen, weißen und sandfarbenen Acrylfarben in geometrischen Formen, auf der Außenseite ziehen sich grobkörnige architektonische Strukturen aus Putz über die Flächen. Die Putz-Strukturen sind auf den Außenseiten der Gestelle weiß, auf der anderen Seiten grau gehalten. Durch diese Anordnung entstehen verschiedene Überlagerungen, einerseits durch den Putz, anderseits durch durch die Farbflächen, wodurch die Plexiglasplatten visuell miteinander interagieren. In meinem Ausstellungsbeitrag habe ich mich mit der Bedeutung von Denkmälern im Kontext vom Erinnern und Vergessen im kulturellen Gedächtnis auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang ging es mir um eine Neubewertung des Denkmalcharakters dieses Klosters.
Die verschiedenen farbigen Acrylflächen stellen hierbei Abstraktionen konkreter Räumlichkeiten im Kloster dar, die in der Geschichte sehr unterschiedliche Nutzungen erfahren haben. Hierbei steht die Farbe Weiß für positive für positive Konnotationen, wie sie sich mit der heutigen Nutzung des Engelsaals verbinden: als Veranstaltungsort für festliche Anlässe wie Trauungen sowie als Erinnerung an die Zeit der Nutzung als Kloster und an die Umbauten des Landgrafen Moritz, auf die die Anwohner Morschens selbst mit Stolz zurück blicken.
Die schwarzen Flächen dagegen stehen für negative Aspekte der Nutzungsgeschichte des Klosters: seine Umfunktionierung zum Kriegsgefangenenlager im Ersten und Zweiten Weltkrieg; aber auch für den geplanten Umbau des Klosters zum „Irrenhaus“. Die Putz-Strukturen sollen dies noch verdeutlichen – Sie gehen auf den historischen Putz an den Klosterwänden zurück, die für das Austellungsprojekt als zu schonender Baubestand tabu waren. Als Trägermaterial habe ich Plexiglasplatten genommen, da ich so auf einer transparenten Oberfläche ein eigenes , selektives Denkmal in verschiedenen Schichtungen zusammenstellen konnte.
Beeinflusst wurde ich von Mahnmalen des Ersten Weltkriegs in Belgien, bei denen ebenfalls Plexiglasplatten als Informationstafeln genutzt werden. Mit meiner Arbeit möchte ich auf ich auf die Komplexität von Denkmälern hinweisen und ihre identitätsstiftende Rolle in Frage stellen.
Wie ist es zu rechtfertigen, wenn solche Orte auf einzelne, kurzzeitige Nutzungsperioden reduziert werden, ohne andere Perioden zu berücksichtigen? Darf man Denkmäler wie das Kloster Haydau nur auf ihre architektonische Ästhetik eingeschränkt betrachten?
2 Schaubilder, 180 cm x 100 cm - Plexiglas, Acrylfarbe, Putz, Holz & Schrauben - Jahr 2018
Selektiert I-IV
Die Arbeit besteht aus zwei Holzgestellen, auf deren Vorher- und Rückseiten jeweils eine Plexiglasplatte geschraubt sind ist. Die beiden Objekte standen im Refektorium des Klosters Haydau, dem ehemaligen Speiseraum der Nonnen, in dem viele Restaurierungsspuren zu erkennen sind.
Die Plexiglasplatten sind beidseitig bemalt: Auf der Innenseite mit schwarzen, weißen und sandfarbenen Acrylfarben in geometrischen Formen, auf der Außenseite ziehen sich grobkörnige architektonische Strukturen aus Putz über die Flächen. Die Putz-Strukturen sind auf den Außenseiten der Gestelle weiß, auf der anderen Seiten grau gehalten. Durch diese Anordnung entstehen verschiedene Überlagerungen, einerseits durch den Putz, anderseits durch durch die Farbflächen, wodurch die Plexiglasplatten visuell miteinander interagieren. In meinem Ausstellungsbeitrag habe ich mich mit der Bedeutung von Denkmälern im Kontext vom Erinnern und Vergessen im kulturellen Gedächtnis auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang ging es mir um eine Neubewertung des Denkmalcharakters dieses Klosters.
Die verschiedenen farbigen Acrylflächen stellen hierbei Abstraktionen konkreter Räumlichkeiten im Kloster dar, die in der Geschichte sehr unterschiedliche Nutzungen erfahren haben. Hierbei steht die Farbe Weiß für positive für positive Konnotationen, wie sie sich mit der heutigen Nutzung des Engelsaals verbinden: als Veranstaltungsort für festliche Anlässe wie Trauungen sowie als Erinnerung an die Zeit der Nutzung als Kloster und an die Umbauten des Landgrafen Moritz, auf die die Anwohner Morschens selbst mit Stolz zurück blicken.
Die schwarzen Flächen dagegen stehen für negative Aspekte der Nutzungsgeschichte des Klosters: seine Umfunktionierung zum Kriegsgefangenenlager im Ersten und Zweiten Weltkrieg; aber auch für den geplanten Umbau des Klosters zum „Irrenhaus“. Die Putz-Strukturen sollen dies noch verdeutlichen – Sie gehen auf den historischen Putz an den Klosterwänden zurück, die für das Austellungsprojekt als zu schonender Baubestand tabu waren. Als Trägermaterial habe ich Plexiglasplatten genommen, da ich so auf einer transparenten Oberfläche ein eigenes , selektives Denkmal in verschiedenen Schichtungen zusammenstellen konnte.
Beeinflusst wurde ich von Mahnmalen des Ersten Weltkriegs in Belgien, bei denen ebenfalls Plexiglasplatten als Informationstafeln genutzt werden. Mit meiner Arbeit möchte ich auf ich auf die Komplexität von Denkmälern hinweisen und ihre identitätsstiftende Rolle in Frage stellen.
Wie ist es zu rechtfertigen, wenn solche Orte auf einzelne, kurzzeitige Nutzungsperioden reduziert werden, ohne andere Perioden zu berücksichtigen? Darf man Denkmäler wie das Kloster Haydau nur auf ihre architektonische Ästhetik eingeschränkt betrachten?
2 Schaubilder, 180 cm x 100 cm - Plexiglas, Acrylfarbe, Putz, Holz & Schrauben - Jahr 2018
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